wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollständig mit dem Standard HTML 4.01 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben „verschluckt“ hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen

Werden Sie jetzt Fan von kostenlose-urteile.de bei facebook!


Dies ist die mobile Version von kostenlose-urteile.de - speziell optimiert für Smartphones.

Klicken Sie hier, wenn Sie lieber die klassische Version für Desktop-PCs und Tablets nutzen wollen.


Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 06.08.2002
3 U 200/01 -

Restaurant-Besuch: Kein Schadensersatz wegen Verlust eines Pelzmantels in Gastwirtschaft

Restaurantbesitzer haftet nur bei Verwahrung der Garderobe in separatem Raum

Wird in einem Restaurant der Mantel eines Gastes vom Personal entgegengenommen und für den Gast sichtbar in einen im Gastraum befindlichen Garderobenschrank gehängt, haftet der Restaurantbesitzer nicht bei einem Verlust der Garderobe. Dies entschied das Oberlandesgericht Frankfurt am Main.

Im zugrunde liegenden Fall wurde einer Frau bei einem Restaurantbesuch der Pelzmantel gestohlen. Die Klägerin war der Auffassung, dass sie Anspruch auf Schadensersatz durch den Restaurantbesitzer habe.

Gastwirt hat Garderobe nicht ausdrücklich in Verwahrung genommen

Ihre Klage blieb jedoch vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main erfolglos.

Eine Haftung des Gastwirtes sei nur dann der Fall, wenn dieser die Garderobenstücke ausdrücklich in Verwahrung nimmt. Ein ausdrücklicher Verwahrungsvertrag sei zwischen den Parteien hier aber ersichtlich nicht geschlossen worden. Der Restaurantbesitzer bzw. dessen Angestellter habe den Mantel zwar von der Klägerin entgegen genommen, diesen jedoch in deren Anwesenheit in einem im Gastraum befindlichen Garderobenschrank gehängt.

Stillschweigende Übernahme der Verwahrung liegt nicht vor

Das Oberlandesgericht folgte der Rechtsprechung des BGH, der grundsätzlich dem Gast das Risiko für mitgebrachte und abhanden gekommene Garderobenstücke auferlegt und eine Haftung des Gastwirtes ablehnt (vgl. BGH, Urteil v. 13.02.1980 - VIII ZR 33/79 -). Die Richter wiesen aber darauf hin, dass mitunter auch eine Haftung des Gastwirtes vorliegen könne, wenn die Garderobe stillschweigend in Verwahrung genommen wurde. Eine solche stillschweigende Übernahme der Verwahrung liege beispielsweise vor, wenn die Garderobe außerhalb des Gastraumes und somit außerhalb der Sichtweite des Gastes aufbewahrt werde (vgl. KG, MDR 1984, 846 und LG Hamburg, Urt. vom 19.12.1995, 2 S 190/85 = NJW-RR 1986, 829). Doch auch diese Tatsache müsse im vorliegenden Fall verneint werden.

Abnehmen des Mantels durch das Personal stellt reine Höflichkeitsgeste ohne rechtliche Bedeutung dar

Allein die Tatsache, dass der Frau beim Betreten des Lokals aus dem Mantel geholfen und sie aufgefordert wurde, zu dem reservierten Tisch zu gehen, könne nicht so ausgelegt werden, dass sich die Frau ab diesem Moment nicht mehr um ihren Mantel habe zu kümmern brauchen. Die Vorgehensweise des Personals stelle lediglich eine Höflichkeitsgeste ohne rechtliche Bedeutung dar. Hieraus sei keine stillschweigende Verwahrung der Garderobe und eine daraus resultierende Haftung des Restaurantbesitzers ableitbar.

der Leitsatz

Grundsätzlich haftet ein Gastwirt nicht für abhanden gekommene Garderobe. Eine Haftung des Gastwirts kommt nur dann in Betracht, wenn er das Garderobenstück ausdrücklich oder stillschweigend in Verwahrung genommen hat. Aus der bloßen Entgegennahme eines Garderobenstücks und dem Aufhängen desselbigen in einem im Gastraum befindlichen Garderobenschrank kann noch nicht auf einen (stillschweigenden) Verwahrungsvertrag geschlossen werden. (rao)

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 11.05.2011
Quelle: Oberlandesgericht Frankfurt am Main/ra-online (vt/ac)

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/OLG-Frankfurt-am-Main_3-U-20001_Restaurant-Besuch-Kein-Schadensersatz-wegen-Verlust-eines-Pelzmantels-in-Gastwirtschaft.news11043.htm

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Dokument-Nr.: 11043 Dokument-Nr. 11043

recht-aktuell.de Alles, was Recht ist

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Die Redaktion von kostenlose-urteile.de gibt sich größte Mühe bei der Zusammenstellung interessanter Urteile und Meldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann kostenlose-urteile nicht die fachkundige Rechtsberatung in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.