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Das Verwaltungsgericht Neustadt hat entschieden, dass die Landjugend Hambach auf der Jakobuskerwe in Hambach im Jahre 2012 Live-Musik und CD-Musik in einem Weingut veranstalten durfte. Durch Musik und Besucher verursachter Lärm ist von Anwohnern der Kerwemeile in dieser Zeit als unvermeidlich mit einer Kerwe verbundenes als sozialadäquat hinzunehmendes "Kerwegrundgeräusch" zu betrachten, das überall mehr oder weniger stark auftreten kann, entschied das Gericht.
Dem Fall liegt folgender Sachverhalt zugrunde: Von Freitag, 27. Juli 2012 bis Dienstag, 31. Juli 2012 fand im Neustadter Ortsbezirk Hambach die Jakobuskerwe statt. Die Landjugend Hambach wollte wie in den Jahren zuvor in einem Weingut, das an der Kerwemeile liegt, Live-Musik sowie CD-Musik anbieten. Ihrem Antrag auf Erteilung einer
Gegen die
Die Kläger erhoben später Klage auf Feststellung der Rechtswidrigkeit der durch Zeitablauf erledigten
Das Verwaltungsgericht Neustadt wies die Klage ab. Zur Begründung führte das Gerictht aus, dass die der Landjugend Hambach erteilte Genehmigung der Stadt Neustadt rechtmäßig gewesen sei. Die Stadt habe sich zu Recht an den Vorgaben der so genannten Freizeitlärmrichtlinie und der dazu ergangenen Rechtsprechung in Bezug auf sog. sehr seltene Ereignisse orientiert. Die Gesamtzahl der „sehr seltenen“ Ereignisse dürfe - bezogen auf einen Veranstaltungsort - nicht mehr als fünf pro Jahr betragen. Aufgrund der auch bei Vorliegen eines sehr seltenen Ereignisses erforderlichen Abwägung der widerstreitenden Interessen der Beteiligten seien Musikdarbietungen unter Begrenzung der Immissionsrichtwerte auf 70 dB (A) in der Regel bis 24.00 Uhr zulässig. Diesen Vorgaben habe die der Landjugend erteilte
Der Einwand der Kläger, es sei festgestellt worden, dass der Maximalpegel von 70 dB(A) an ihrem Anwesen mehrfach überschritten worden sei, treffe zwar zu. Denn es sei bei Kontrollmessungen im Jahre 2012 zeitweise ein Lärmwert von um die 80 dB(A) gemessen worden. Dieser Wert sei jedoch nicht allein auf die Tongeräte zurückgegangen. Eingeflossen seien vielmehr auch die Geräusche der Kerwebesucher (Reden, Rufen, Gelächter), die auch anderswo auf der Kerwe gemessen worden seien, und zwar ohne dass dort gleichzeitig Musikdarbietungen stattgefunden hätten. Es müsse hier die besondere Ausnahmesituation eines traditionellen dörflichen Festes berücksichtigt werden, wie es die Jakobuskerwe darstelle, die offenbar für Besucher – jedenfalls in den Abendstunden am Wochenende – sehr attraktiv sei. Kämen aber viele Kerwebesucher, dann steige mit deren Anzahl und Verweildauer auch der durch sie verursachte Lärmpegel. Da sich die Jakobuskerwe auf den alten Ortskern entlang der Weinstraße beschränke, konzentriere sich dort auf relativ kurzer Strecke der Besucherstrom, und er verdichte sich zweifellos an besonders attraktiven Ständen wie dem der Landjugend noch zusätzlich. Nach Auffassung der Kammer sei es unter diesen Umständen geboten, den
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 29.07.2013
Quelle: Verwaltungsgericht Neustadt/ra-online
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Dokument-Nr. 16365
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