kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH
Dies ist die mobile Version von kostenlose-urteile.de - speziell optimiert für Smartphones.
Klicken Sie hier, wenn Sie lieber die klassische Version für Desktop-PCs und Tablets nutzen wollen.
Das Verwaltungsgericht Neustadt hat entschieden, dass die Errichtung einer Granitsteinmauer in der Denkmalzone "Kolonie Hemshof" - einer BASF-Arbeitersiedlung in Ludwigshafen - unzulässig ist und daher zurückgebaut werden muss.
Bei der Kolonie Hemshof handelt es sich um eine BASF-Arbeitersiedlung, die in mehreren Bauphasen in der Zeit zwischen 1872 und 1911 entstanden ist. Die freistehenden einheitlich gestalteten Backsteinhäuser mit ausgebauten Satteldächern sind symmetrisch angeordnet und über schmale Straßen oder Gartenwege zugänglich. Rund um das jeweilige Grundstück befand sich ein Holzstaketenzaun, der ca. hüfthoch war und den das Gebäude umgebenden Nutzgarten umschloss.
Die Klägerin des zugrunde liegenden Streitfalls ist Eigentümerin eines Anwesens in dieser Kolonie. Als vordere Einfriedung ihres Grundstücks hat sie eine Natursteinmauer aus Granit errichtet. Ihr nachträglich gestellter Antrag auf Erteilung einer denkmalrechtlichen Genehmigung wurde abgelehnt; hiergegen legte die Klägerin keinen Widerspruch ein. Die Stadt Ludwigshafen forderte die Klägerin danach zum
Nach erfolglosem Widerspruchsverfahren erhob die Eigentümerin gegen die Rückbauanordnung Klage beim Verwaltungsgericht und machte geltend, dass diese gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoße. In der Siedlung sei bereits in vielen Fällen gegen den ursprünglichen Siedlungscharakter verstoßen worden, indem an den Häusern Veränderungen vorgenommen worden seien.
Das Verwaltungsgericht Neustadt hat eine Ortsbesichtigung durchgeführt und danach die Klage abgewiesen. Der
Das Anwesen der Klägerin befinde sich in einer geschützten Denkmalzone, nämlich der "Kolonie Hemshof". Hierbei handele es sich um eine einheitlich gestaltete Anlage, die auf einem gemeinsamen Konzept beruhe. Durch die Errichtung der Granitsteineinfriedung als vordere Begrenzung werde das historische Erscheinungsbild dieser Denkmalzone dauerhaft beeinträchtigt. Die Ortsbesichtigung habe ergeben, dass das ursprüngliche Erscheinungsbild der BASF-Werkskolonie Hemshof als Arbeitersiedlung im Wesentlichen noch erhalten sei, wenn auch gewisse Anpassungen der Wohnanwesen an die Bedürfnisse der heutigen Zeit zu verzeichnen seien. Festgestellt worden sei aber auch, dass die Grundstücke zum öffentlichen Verkehrsraum hin entweder durch Holzzäune eingefriedet seien oder lediglich durch etwa 10 cm hohe Betonrandsteine vom öffentlichen Verkehrsraum abgegrenzt würden. Als einziges Anwesen der Werkskolonie verfüge das Anwesen der Klägerin über eine Granitsteinmauer, die sich als Fremdkörper darstelle und mit dem Charakter einer Arbeiterwohnsiedlung aus der Zeit Ende des 19. Jahrhunderts/Anfang des 20. Jahrhunderts unvereinbar sei.
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 08.11.2012
Quelle: Verwaltungsgericht Neustadt/ra-online
Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.
Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://urteile.news/VG-Neustadt_3-K-52112NW_Steinmauer-in-BASF-Arbeitersiedlung-wegen-Verstosses-gegen-den-Denkmalschutz-unzulaessig~N14559
Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.
Dokument-Nr. 14559
kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH
Die Redaktion von kostenlose-urteile.de gibt sich größte Mühe bei der Zusammenstellung interessanter Urteile und Meldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann kostenlose-urteile nicht die fachkundige Rechtsberatung in einem konkreten Fall ersetzen.
Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.