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Jeder Hauseigentümer ist dafür verantwortlich, daß die Zugangswege zum Gebäude bei Schnee- oder Eisglätte ausreichend gestreut werden. Überträgt er seine Streupflicht an Dritte, so hat er sicherzustellen, daß die Hilfskräfte ihre Aufgabe ordnungsgemäß erfüllen. Vernachlässigt er seine Verkehrssicherungspflicht, begibt er sich selbst "aufs Glatteis": Er läuft nämlich Gefahr, sich bei einem Unfall schadensersatzpflichtig zu machen und kräftig zur Kasse gebeten zu werden. So geschehen in einem Schadensersatzprozeß vor dem Oberlandesgericht Nürnberg.
Verklagt war im konkreten Fall eine Gemeinde in ihrer Eigenschaft als Eigentümerin und Vermieterin eines Mietshauses. Eine Hausfrau war auf dem spiegelglatten Zugangsweg gestürzt und hatte sich einen doppelten Knöchelbruch zugezogen. Weil sich die Gemeinde nach Meinung der Richter nicht genügend um die Verkehrssicherheit des Weges gekümmert hatte, verurteilt sie das Gericht zu 13.020 DM Schadensersatz. Außerdem muß die Kommune 2/3 aller künftigen Aufwendungen ersetzen, die aus dem Unfall noch entstehen werden.
Die beklagte Gemeinde hatte sich auf den Standpunkt gestellt, sie habe alles Zumutbare getan, um ihrer
Die Richter des Oberlandesgericht Nürnberg waren anderer Meinung. Ihnen genügte es nicht, daß der Unternehmer den Zugangsweg nur geräumt hatte. Nach ihrer Auffassung hätte er ihn zumindest tagsüber zusätzlich noch streuen müssen, zum Beispiel mit Splitt. Das hatte er jedenfalls am fraglichen Nachmittag versäumt.
Die Nachlässigkeit ihres Helfers muß sich die Gemeinde als eigenes Verschulden zurechnen lassen. Zwar stand es ihr wie jedem
In einem Punkt gaben die Richter der Gemeinde allerdings recht: Auch die Hausfrau trage eine gehörige
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 05.03.2005
Quelle: ra-online, OLG Nürnberg
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Dokument-Nr. 2977
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