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Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat der Klage eines Inders überwiegend stattgegeben, dessen Einbürgerungsantrag von der Einbürgerungsbehörde abgelehnt worden war. Die Behörde wird über seinen Antrag neu zu entscheiden haben.
Der Kläger, der sich seit über 26 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland aufhält, ist mit einer Deutschen verheiratet und hat zwei Töchter, ebenfalls mit deutscher Staatsangehörigkeit. Wegen Steuerstraftaten und der Vorenthaltung von Sozialversicherungsleistungen war der Kläger durch Strafbefehl des Amtsgerichts Wiesbaden vom 26.03.2007 zu einer Gesamtgeldstrafe von 600 Tagessätzen verurteilt worden. Im Spätsommer 2007 erlitt der Kläger, der zusammen mit seiner Frau ein Taxiunternehmen im Rheingau betreibt, einen schweren Verkehrsunfall, infolge dessen er sich einer Herzoperation mit einer Totalentfernung und einer Implantation eines Kunstherzens unterziehen musste. Der Kläger ist nunmehr zu 100 % schwerbehindert.
Das Gericht folgte in seiner Entscheidung zwar der Auffassung der Einbürgerungsbehörde, wonach auch für die unter erleichterten Bedingungen stattfindende
Darüber hinaus habe die Einbürgerungsbehörde auch das ihr zustehende Ermessen überhaupt nicht ausgeübt. Bei einer erneuten Entscheidung über den Antrag des Klägers wird die Einbürgerungsbehörde nach Auffassung des Gerichts zu berücksichtigen haben, dass die letzte Tat, deretwegen der Kläger verurteilt wurde, bereits am 15.07.2002 erfolgt ist und sich das Strafverfahren von Mitte 2002 bis zum Frühjahr 2007 hinzog. Der Kläger habe ausweislich der Strafakten damals wesentlich zur Ermittlung und Aufklärung des Sachverhaltes beigetragen und alles getan, um das Verfahren zu beschleunigen. Die Behörde habe ebenfalls nicht in ihre Überlegungen eingestellt, dass das Strafmaß für die begangenen
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 18.08.2008
Quelle: ra-online, Pressemitteilung Nr. 08/08 des VG Wiesbaden vom 18.08.2008
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Dokument-Nr. 6536
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