wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollständig mit dem Standard HTML 4.01 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben „verschluckt“ hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen

Werden Sie jetzt Fan von kostenlose-urteile.de bei facebook!


Dies ist die mobile Version von kostenlose-urteile.de - speziell optimiert für Smartphones.

Klicken Sie hier, wenn Sie lieber die klassische Version für Desktop-PCs und Tablets nutzen wollen.


Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Oberlandesgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 23.03.1989
16 U 82/88 -

Recht zur Totenfürsorge: Nahe Angehörige haben ausdrücklich geäußerten Bestattungswunsch des Verstorbenen zu berücksichtigen

Recht der Angehörigen zur Bestimmung über Bestattungsort gilt nicht uneingeschränkt

Zwar steht den nächsten Angehörigen grundsätzlich das Recht zu über den Bestattungsort des Verstorbenen zu bestimmen. Dieses Recht wird jedoch durch den ausdrücklich geäußerten Bestattungswunsch des Verstorbenen eingeschränkt. Dies geht aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt a. M. hervor.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Die Schwester der im September 1986 Verstorbenen wollte eine Umbettung in das Familiengrab erreichen. Die aufgrund eines Testaments eingesetzte Erbin weigerte sich jedoch dem zuzustimmen. Sie verwies zur Begründung auf ein Zusatztestament vom August 1986, wonach die Verstorbene neben ihrem Ehemann bestattet werden wollte. Der Fall kam schließlich vor Gericht.

Grundsätzliches Bestimmungsrecht der nächsten Angehörigen über Bestattungsort

Das Oberlandesgericht Frankfurt a.M. führte zum Fall zunächst aus, dass dem Ehegatten oder dem jeweils nächsten Angehörigen eines Verstorbenen aufgrund der familienrechtlichen Bindung grundsätzlich das Recht zur Totenfürsorge zusteht. Dieses Recht umfasse die Befugnis über die Aufbewahrung, Beerdigung und Grabpflege zu bestimmen. Das Recht zur Totenfürsorge stehe dagegen nicht dem Erben zu.

Recht zur Totenfürsorge gilt nicht uneingeschränkt

Das Recht zur Totenfürsorge gelte jedoch nicht uneingeschränkt, so das Oberlandesgericht weiter. Es sei vielmehr an jeden irgendwie geäußerten Willen des Verstorbenen über die von ihm gewünschte Art und Ort der Beerdigung gebunden. Im vorliegenden Fall habe die Verstorbene ausdrücklich einen Bestattungswunsch geäußert. Diesen Wunsch habe die Schwester respektieren müssen. Ihre eigenen Wünsche seien unerheblich gewesen.

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 04.12.2014
Quelle: Oberlandesgericht Frankfurt a.M., ra-online (zt/NJW-RR 1989, 1159/rb)

Aktuelle Urteile aus den Rechtsgebieten:
Fundstellen in der Fachliteratur:
  • JuS 1990, 144 (Gerhard Hohloch)Zeitschrift: Juristische Schulung (JuS), Jahrgang: 1990, Seite: 144, Entscheidungsbesprechung von Gerhard Hohloch
  • NJW-RR 1989, 1159Zeitschrift: NJW-Rechtsprechungs-Report Zivilrecht (NJW-RR), Jahrgang: 1989, Seite: 1159

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/OLG-Frankfurt-am-Main_16-U-8288_Recht-zur-Totenfuersorge-Nahe-Angehoerige-haben-ausdruecklich-geaeusserten-Bestattungswunsch-des-Verstorbenen-zu-beruecksichtigen.news19272.htm

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Dokument-Nr.: 19272 Dokument-Nr. 19272

recht-aktuell.de Alles, was Recht ist

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Die Redaktion von kostenlose-urteile.de gibt sich größte Mühe bei der Zusammenstellung interessanter Urteile und Meldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann kostenlose-urteile nicht die fachkundige Rechtsberatung in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.