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Scheitert die Eingewöhnung eines Kindes in einer Kindertagesstätte noch nach fünf Wochen, so sind die Eltern berechtigt, den Betreuungsvertrag gemäß § 626 Abs. 1 BGB fristlos zu kündigen. Denn die dadurch bedingte Beeinträchtigung des Kindeswohls stellt einen wichtigen Grund zur Kündigung dar. Dies geht aus einer Entscheidung des Amtsgerichts Bonn hervor.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Nachdem die Eltern ihren einjährigen Sohn im September 2014 bei einer
Das Amtsgericht Bonn entschied zu Gunsten der Eltern. Diese haben den Betreuungsvertrag gemäß § 626 Abs. 1 BGB fristlos kündigen dürfen. Denn angesichts der gescheiterten
Das Scheitern der
Soweit der Betreuungsvertrag bei Eingewöhnungsschwierigkeiten nur eine ordentliche Kündigung für die Eltern vorsah, hielt das Amtsgericht die entsprechende Klausel gemäß § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB für unwirksam. Denn die Klausel habe von der gesetzlichen Regelung des § 626 Abs. 1 BGB abgewichen, indem sie Eingewöhnungsschwierigkeiten als wichtigen Grund zur fristlosen Kündigung ausgeschlossen habe. Ein solcher pauschaler Ausschluss sei aber unzulässig.
Nach Ansicht des Amtsgerichts sei die Klausel im Betreuungsvertrag, wonach bei Eingewöhnungsschwierigkeiten für die Eltern nur ein Recht zur ordentlichen Kündigung bestehe, auch deshalb unwirksam gewesen, weil sie die Eltern unangemessen benachteiligt habe (§ 307 Abs. 1 BGB). Denn für die KiTa habe nach dem Betreuungsvertrag ein Recht zur fristlosen Kündigung bestanden, wenn eine Integration des Kindes trotz intensiver Bemühungen nicht erreicht werden konnte. Was den Eltern verweigert worden sei, sei der KiTa erlaubt gewesen. Dies habe eine einseitige unzulässige Benachteiligung dargestellt.
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 20.10.2015
Quelle: Amtsgericht Bonn, ra-online (vt/rb)
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Dokument-Nr. 21745
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