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Beauftragt eine Gemeinde ein Unternehmen mit der Instandsetzung von Wirtschaftswegen und verbringt dieses das bei der Säuberung anfallende Fräsgut auf angrenzende frisch zur Aussaat vorbereitete Felder, so hat die Gemeinde, die sich weigert, das Material zu entfernen, dem Grundstückseigentümer die zur Beseitigung des Fräsguts aufgewandten Kosten zu erstatten. Dies hat das Verwaltungsgericht Neustadt entschieden.
Im hier zu entscheidenden Fall setzte im August 2012 eine Privatfirma im Auftrag der im Donnersbergkreis gelegenen Ortsgemeinde Winterborn deren Wirtschaftswege instand und fräste dabei auch Bankette und Entwässerungsgräben aus. Das dabei anfallende Material verbrachte das Unternehmen auf die angrenzenden Felder, so auch auf zwei frisch zur Aussaat vorbereitete Äcker des Klägers. Dieser bat daraufhin die Ortsgemeinde, das Material umgehend von seinen Feldern beseitigen zu lassen.
Da die Gemeinde dies ablehnte, beseitigte der Kläger das Fräsgut selbst, um die Felder bestellen zu können. Für diese Arbeiten verlangte der Kläger von der Beklagten im Oktober 2012 einen Betrag von 238 €. Da die beklagte Ortsgemeinde nicht zur Zahlung der geforderten Summe bereit war, erhob der Kläger im Mai 2013 Klage. Das Gericht hat dieser nun stattgegeben.
Der Kläger habe einen Anspruch auf Zahlung von 238 € gegen die Beklagte. Das Verbringen von Fräsgut auf die Felder des Klägers im August 2012 durch die von der Beklagten beauftragte Privatfirma habe einen nicht unerheblichen Eingriff in das Eigentum des Klägers dargestellt, den dieser habe nicht hinnehmen müssen. Als die Firma die Bankette und Entwässerungsgräben der Wirtschaftswege ausgefräst habe, habe der Kläger seine angrenzenden Felder abgeerntet und bereits wieder zur alsbaldigen Neuaussaat hergerichtet gehabt. Die Firma habe im Zuge der Instandsetzungsarbeiten den gesamten an den
Auch eine den Eingriff rechtfertigende ausdrückliche oder konkludente Vereinbarung zwischen den Eigentümern der durch das Wirtschaftswegenetz der Beklagten erschlossenen landwirtschaftlichen Grundstücke und der Firma bzw. der Beklagten habe nicht bestanden. Zwar möge die Vorgehensweise der für die Beklagte handelnden Firma regelmäßig akzeptiert werden, wenn abgeerntete Felder betroffen seien, die zur Neuaussaat noch einer Bearbeitung bedürften. Denn bei diesen Feldern sei mit dem Aufbringen von Fräsgut in aller Regel kein erheblicher Mehraufwand verbunden. Etwas anderes müsse aber bei Feldern geltend, die - wie die des Klägers - zwar bereits abgeerntet, aber schon wieder aussaatbereit hergerichtet worden seien. Denn auch bei diesen Feldern mache das Aufbringen von Fräsgut Aufwand an Arbeit und Material zunichte, den die Eigentümer zuvor in diese Äcker investiert hätten.
Da die Beklagte dem berechtigten Verlangen des Klägers, die Beeinträchtigung seines Eigentums durch
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 19.08.2014
Quelle: Verwaltungsgericht Neustadt/ ra-online
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Dokument-Nr. 18692
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