wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollständig mit dem Standard HTML 4.01 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben „verschluckt“ hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen

Werden Sie jetzt Fan von kostenlose-urteile.de bei facebook!


Dies ist die mobile Version von kostenlose-urteile.de - speziell optimiert für Smartphones.

Klicken Sie hier, wenn Sie lieber die klassische Version für Desktop-PCs und Tablets nutzen wollen.


Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Sozialgericht Düsseldorf, Urteil vom 08.12.2005
S 26 RJ 119/04 und S 26 RJ 5/04 -

Kaum Chancen auf positive Entscheidung bei Rentenanträgen ehemaliger Ghettobewohner

„Das „ZRBG“ oder auch „Ghetto-Gesetz“ ist nicht geeignet, Ansprüche für einen wirklich größeren Per­sonenkreis zu begründen und die von heute noch lebenden Ghetto-Insassen gehegten Erwartungen zu erfüllen.“ So urteilten die Richter des Sozialgerichts Düsseldorf in zwei Entscheidungen zum ZRBG.

„Die, die am schlechtesten dran waren, haben die geringsten Chancen auf Bewilligung einer Rente“, resümiert der vorsitzende Richter. Das Gesetz zur Zahlbarmachung von Renten aus Beschäftigungen in einem Ghetto (ZRBG) verfolgt nach der Intention des Gesetzgebers das Ziel, ehemaligen Ghettobewohnern in der Zeit des 3. Reiches einen Rentenanspruch zu gewähren. Die Messlatte zur Erfüllung der Voraussetzungen ist dabei kaum zu überwinden. Der Rentenanspruch entsteht nach dem Willen des Gesetzgebers nur, wenn der Antragsteller sich zwangsweise in einem Ghetto aufhielt und gleichzeitig aus „eigenem“ Willensentschluss heraus eine Beschäftigung gegen „Entgelt“ ausübte. Diese „Beschäftigungsverhältnisse“ waren in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle von den Betroffenen nicht freiwillig aufgenommen worden.

„...Wir waren Pharaos Sklaven in Ägypten...“. Mit diesem Zitat aus einem Buch von Alex Faitelson (Im jüdischen Widerstand, Elster Verlag 1998) wiesen die Richter auf den Überlebenskampf der Ghettobe­wohner hin, der für eine Freiwilligkeit kaum mehr Raum ließ.

Auch am Merkmal der Entgeltlichkeit scheitere der Anspruch regelmäßig. Nur geringfügige Entlohnung oder selbst gute Verpflegung im Ghetto reichten hierzu nicht aus. Selbst Arbeit von 8-9 Stunden für Essen und Lebensmittel in Form von Brot, Margarine, Zucker und Kartoffeln spreche nicht für die Annahme eines freien und entgeltlichen Beschäftigungsverhältnisses.

Nicht jeder Schaden soll durch die Rentenversicherung ausgeglichen werden. Dieser Grundsatz gilt auch im ZRBG. Das Gericht sah sich deshalb, trotz der Kenntnis um das Verfolgungsschicksal der Betroffenen, nicht in der Lage, einen Rentenanspruch zuzubilligen.

Sozialgericht Düsseldorf

Urteil vom 08.12.2005, Az.: S 26 RJ 119/04 und

Urteil vom 24.11.2005, Az.: S 26 RJ 5/04

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 05.04.2006
Quelle: Pressemitteilung des SG Düsseldorf vom 01.03.2006

Aktuelle Urteile aus den Rechtsgebieten:
Urteile zu den Schlagwörtern:

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/SG-Duesseldorf_S-26-RJ-11904-und-S-26-RJ-504_Kaum-Chancen-auf-positive-Entscheidung-bei-Rentenantraegen-ehemaliger-Ghettobewohner.news2004.htm

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Dokument-Nr.: 2004 Dokument-Nr. 2004

recht-aktuell.de Alles, was Recht ist

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Die Redaktion von kostenlose-urteile.de gibt sich größte Mühe bei der Zusammenstellung interessanter Urteile und Meldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann kostenlose-urteile nicht die fachkundige Rechtsberatung in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.