kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH
Dies ist die mobile Version von kostenlose-urteile.de - speziell optimiert für Smartphones.
Klicken Sie hier, wenn Sie lieber die klassische Version für Desktop-PCs und Tablets nutzen wollen.
Erhebt eine Unterhaltsberechtigte gegen den Unterhaltsverpflichteten den bewusst unwahren Vorwurf, er würde die gemeinsamen Kinder sexuell missbrauchen, so liegt darin ein erheblicher Verstoß gegen die eheliche Solidarität. Der Unterhaltsberechtigten steht in einem solchen Fall kein Trennungsunterhalt mehr zu. Dies geht aus einer Entscheidung des Oberlandesgerichts Schleswig hervor.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Nachdem sich ein Ehepaar im August 2008 trennte, zog die Ehefrau aus dem gemeinsamen Haus aus. Die beiden gemeinsamen Kinder verblieben bei dem Ehemann. In der Folgezeit kam es zu massiven Vorwürfen der Ehefrau gegenüber ihrem Mann. So behauptete sie mehrmals, ihr Ehemann würde die Kinder sexuell missbrauchen und stellte deswegen Strafanzeigen. Tatsächlich trafen die Vorwürfe nicht zu. Dies war der Ehefrau auch bekannt. Aufgrund der zu Unrecht erhobenen Vorwürfe weigerte sich der Ehemann den
Das Oberlandesgericht Schleswig entschied gegen die Ehefrau. Ihr habe kein Anspruch auf
Das Oberlandesgericht berücksichtigte in diesem Zusammenhang insbesondere den Vorwurf wegen des sexuellen Missbrauchs der gemeinsamen Kinder. Bei diesen Strafanzeigen habe es sich um ein offensichtlich schwerwiegendes, eindeutig bei der Ehefrau liegendes Fehlverhalten im Sinne des § 1579 Nr. 7 BGB gehandelt. Die Ehefrau habe mindestens leichtfertig gehandelt. Denn sexuelle Gewalt gegen die eigenen minderjährigen Kinder sei ein Vorwurf, der nicht nur strafrechtlich sanktioniert wird, sondern auch durch eine gesellschaftliche Ächtung gekennzeichnet ist. Werden solche Vorwürfe bekannt, könne bereits dies zu einer familiären, sozialen und beruflichen Isolation des Beschuldigten führen.
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 07.08.2013
Quelle: Oberlandesgericht Schleswig, ra-online (zt/FamRZ 2013, 1132/rb)
Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.
Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://urteile.news/Oberlandesgericht-Schleswig_10-UF-8112_Unterhaltsberechtigte-verwirkt-Recht-auf-Unterhalt-bei-unberechtigt-erhobenen-Vorwuerfen-wegen-sexuellen-Missbrauchs-gegenueber-den~N16420
Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.
Dokument-Nr. 16420
kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH
Die Redaktion von kostenlose-urteile.de gibt sich größte Mühe bei der Zusammenstellung interessanter Urteile und Meldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann kostenlose-urteile nicht die fachkundige Rechtsberatung in einem konkreten Fall ersetzen.
Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.