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Landgericht Coburg, Urteil vom 07.02.2007
21 O 645/06 -

Frau weg - keine Lizenz zur Alkoholfahrt

Zur Auswirkung eines unter Alkoholeinfluss verursachten Verkehrsunfalls auf den Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungsschutz

Auch wenn die Frau auf und davon ist, darf man sich nicht alkoholisiert ans Steuer setzen. Das geht aus einem Urteil des Landgerichts Coburg hervor. Erfolglos hatte dort ein Mann Kaskoschutz beim Fahrzeugversicherer eingeklagt. Stark angetrunken hatte er mit seinem Auto einen Auffahrunfall herbeigeführt. Das Gericht sah hierin ein grobes Fehlverhalten und wies die Klage nicht nur ab, sondern verurteilte den Unglücksfahrer auf die Widerklage der Versicherung hin, dieser 5.000 € zu zahlen.

Für den späteren Kläger brach eine Welt zusammen. Seine Gattin hatte ihm aus heiterem Himmel ihre Absicht offenbart, ihn zu verlassen. Der enttäuschte Ehegemahl vermutete als Grund einen anderen Mann. Er verkroch sich in ein Hotelzimmer und beauftragte einen Detektiv, das Geheimnis der Frau zu lüften. Die Zeit des nervenaufreibenden Wartens überbrückte er mit Beruhigungsmitteln, Bier und Wein. Am späten Abend dann der Anruf des Privatermittlers - und die traurige Gewissheit.

Der zutiefst Getroffene wollte seine treulose Gefährtin in flagranti zur Rede stellen. Geplagt von Eifersucht und vernebelt von Pillen und Spirituosen stieg er in seinen BMW und machte sich auf den Weg. In diesem Zustand kam er freilich nicht weit. Nach kurzer Fahrt rumpelte er aus Unachtsamkeit auf das Heck eines vorausfahrenden Pkw. Folge: Fremdschaden von rund 7.500 €, Eigenschaden von ca. 17.500 €. Doch das Schlimmste für den restlos bedienten Gatten: Die ihm nach dem Unfall entnommene Blutprobe ergab einen Wert von über 1,7 Pomille. Daraufhin entzog ihm sein Fahrzeugversicherer den Kaskoschutz ganz, den Haftpflichtversicherungsschutz bis zu einem Betrag von 5.000 €. Hiermit war der Unglücksrabe nicht einverstanden, sei er doch nach dem Anruf des Detektiven praktisch schuldunfähig und deshalb nicht mehr Herr seiner Sinne gewesen.

Das Landgericht Coburg zeigte zwar gewisses Verständnis für den schicksalsgetroffenen Mann, konnte ihm aber nicht Recht geben. Denn er sei zum Unfallzeitpunkt absolut fahruntüchtig gewesen. Damit habe der Versicherungsnehmer den Versicherungsfall in grober Weise heraufbeschworen. Der beklagte Versicherer sei von der Leistung daher frei (in der Haftpflicht bis zu einem Betrag von 5.000 €). Der vom Ehebruch getroffene Kläger sei bei der Fahrt auch nicht schuldunfähig gewesen. Hiergegen spreche sein zielgerichtetes Vorgehen nach dem Telefonat mit dem beauftragten Kundschafter: Er sei offensichtlich in der Lage gewesen, den vom Ermittler genannten Aufenthaltsort seiner Frau zu verstehen, zu behalten und mit seinem Wagen anzusteuern. Nachdem die Versicherung das gegnerische Unfallopfer im Rahmen der Kfz-Haftpflicht in Höhe von 7.500 € entschädigt habe, müsse der Kläger der Assekuranz wegen seines unbedachten Verhaltens sogar 5.000 € zurückerstatten.

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 03.04.2007
Quelle: ra-online

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