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Führt der Weg zu einem Grundstück zuerst über ein anderes Grundstück, kann dessen Eigentümer nur dann das Verschließen des den Zufahrtsweg versperrenden Tors in der Zeit von 22 Uhr bis 7 Uhr verlangen, wenn eine umfassende einzelfallbezogene Abwägung der gegenüberstehenden Interessen ergibt, dass sein Sicherheitsinteresse höher wiegt. Unzulässig ist es, mit dem pauschalen Hinweis, dass mögliche Rettungseinsätze durch das verschlossene Tor behindert werden können, den Anspruch auf das Verschließen des Tors zu verneinen. Dies geht aus einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs hervor.
Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Damit ein Grundstückeigentümer zu seinem
Während das Landgericht einen Anspruch auf Abschließen des Tors in der Zeit von 22 Uhr bis 7 Uhr bejahte, verneinte das Oberlandesgericht einen solchen Anspruch. Es bewertete das Interesse des Eigentümers des hinteren Grundstücks an einem möglichst ungehinderten Zugang zu seinem
Der Bundesgerichtshof entschied zu Gunsten des Eigentümers des vorderen Grundstücks und hob daher die Entscheidung der Vorinstanz auf. Es sei unzulässig gewesen allein mit dem pauschalen Hinweis auf mögliche Rettungseinsätze das Interesse des Eigentümers des hinteren Grundstücks höher zu bewerten. Vielmehr habe es an einer umfassenden einzelfallbezogenen Abwägung der gegenüberstehenden Interessen bedurft.
Zunächst sei das Sicherheitsinteresse des Eigentümers des vorderen Grundstücks zu berücksichtigen gewesen, so der Bundesgerichtshof. Dabei sei es darauf angekommen, wie hoch das Risiko eines unbefugten Betretens des Grundstücks durch Dritte in der Zeit zwischen 22 Uhr und 7 Uhr war und ob es auf seinem
Auf Seiten des Eigentümers des hinteren Grundstücks sei nach Ansicht des Bundesgerichtshofs maßgeblich gewesen, ob in seiner Person Umstände vorlagen, die einen Rettungseinsatz wahrscheinlich machten. Zudem sei es darauf angekommen, wie häufig der Eigentümer des hinteren Grundstücks in der Zeit von 22 Uhr bis 7 Uhr Besuch bekam und ihm somit Beschwerlichkeiten durch das Öffnen des Tors entstanden. Auch dazu habe das Oberlandesgericht keine Feststellungen getroffen.
Der Bundesgerichtshof hob daher die Entscheidung des Oberlandesgerichts auf und wies den Rechtstreit zur Neuentscheidung zurück.
© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 04.08.2015
Quelle: Bundesgerichtshof, ra-online (vt/rb)
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Dokument-Nr. 21398
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