wichtiger technischer Hinweis:
Sie sehen diese Hinweismeldung, weil Sie entweder die Darstellung von Cascading Style Sheets (CSS) in Ihrem Browser unterbunden haben, Ihr Browser nicht vollständig mit dem Standard HTML 4.01 kompatibel ist oder ihr Browsercache die Stylesheet-Angaben „verschluckt“ hat. Lesen Sie mehr zu diesem Thema und weitere Informationen zum Design dieser Homepage unter folgender Adresse:   ->  weitere Hinweise und Informationen

Werden Sie jetzt Fan von kostenlose-urteile.de bei facebook!


Dies ist die mobile Version von kostenlose-urteile.de - speziell optimiert für Smartphones.

Klicken Sie hier, wenn Sie lieber die klassische Version für Desktop-PCs und Tablets nutzen wollen.


Hier beginnt die eigentliche Meldung:

Anwaltsgericht Köln, Urteil vom 20.03.2017
1 AnwG 40/16 -

Fahrerflucht eines Rechtsanwalts rechtfertigt Geldbuße wegen Verletzung von Berufspflichten

Beeinträchtigung der Achtung und des Vertrauens der Rechtssuchenden in Rechtsanwaltschaft

Begeht ein Rechtsanwalt nach Begehung eines Unfalls eine Fahrerflucht, so beeinträchtigt er die Achtung und das Vertrauen der Rechtssuchenden in die Rechtsanwaltschaft und verstößt gegen seine Berufspflicht aus § 43 der Bundes­rechts­anwalts­ordnung (BRAO). Dies rechtfertigt die Verhängung einer Geldbuße. Dies hat das Anwaltsgericht Köln entschieden.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Ein Rechtsanwalt stieß in einem Parkhaus beim Einparken in einer Parktasche mit seinem BMW gegen einen Porsche Cayenne. Dies wurde zufällig von einem Zeugen beobachtet. Durch die Kollision entstand am Porsche ein Sachschaden in Höhe von ca. 7.500 EUR. Obwohl der Rechtsanwalt die Kollision bemerken musste, da der Porsche sich deutlich bewegte und die Alarmanlage des Fahrzeugs losging, entfernte er sich und parkte sein Fahrzeug in einer anderen Etage ab und ging einkaufen. Als der Rechtsanwalt das Parkhaus verließ, bemerkte er den Unfallgeschädigten und den Zeugen am Porsche. Er fuhr an der Unfallstelle vorbei und hörte dabei einen der beiden Personen "Ist das der?" sagen. Der Rechtsanwalt beschleunigte daraufhin sein Fahrzeug und verließ schnell das Parkhaus, wobei der rechte Außenspiegel seines Fahrzeugs an einer Betonsäule beschädigt wurde. Wegen des Verhaltens wurde der Rechtsanwalt vom Amtsgericht Köln wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu je 50 EUR und einem Fahrverbot von zwei Monaten verurteilt. Zudem verhängte die zuständige Rechtsanwaltskammer eine Geldbuße in Höhe von 400 EUR. Dagegen richtete sich die Klage des Rechtsanwalts.

Rechtmäßige Verhängung der Geldbuße

Das Anwaltsgericht Köln entschied gegen den Rechtsanwalt. Die Verhängung der Geldbuße sei rechtmäßig gewesen, da der Rechtsanwalt durch sein Verhalten seine Berufspflicht aus § 43 BRAO verletzt habe. Danach müsse ein Rechtsanwalt seinen Beruf gewissenhaft ausüben und sich innerhalb und außerhalb des Berufs der Achtung und des Vertrauens, welche die Stellung des Rechtsanwalts erfordert, als würdig erweisen. Die Fahrerflucht des Rechtsanwalts sei in besonderem Maße geeignet gewesen, Achtung und Vertrauen der Rechtssuchenden in einer für die Ausübung der Anwaltstätigkeit bedeutsamen Weise zu beeinträchtigen.

Zusätzliche berufsrechtliche Ahndung erforderlich

Nach Auffassung des Anwaltsgerichts sei die zusätzliche berufsrechtliche Ahndung zur Wahrung des Ansehens der Rechtsanwaltschaft erforderlich. Zudem könne dem Rechtsanwalt nur durch die zusätzliche Ahndung die Dimension seines Fehlverhaltens vor Augen geführt werden.

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 07.05.2018
Quelle: Anwaltsgericht Köln, ra-online (vt/rb)

Aktuelle Urteile aus den Rechtsgebieten:
Fundstellen in der Fachliteratur:
  • NJW 2017, 2293Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW), Jahrgang: 2017, Seite: 2293

Urteile sind im Original meist sehr umfangreich und kompliziert formuliert. Damit sie auch für Nichtjuristen verständlich werden, fasst kostenlose-urteile.de alle Entscheidungen auf die wesentlichen Kernaussagen zusammen. Wenn Sie den vollständigen Urteilstext benötigen, können Sie diesen beim jeweiligen Gericht anfordern.

Wenn Sie einen Link auf diese Entscheidung setzen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Adresse zu verwenden: https://www.kostenlose-urteile.de/Anwaltsgericht-Koeln_1-AnwG-4016_Fahrerflucht-eines-Rechtsanwalts-rechtfertigt-Geldbusse-wegen-Verletzung-von-Berufspflichten.news25875.htm

Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Verlinken für das Kopieren einzelner Inhalte eine explizite Genehmigung der ra-online GmbH erforderlich ist.

Dokument-Nr.: 25875 Dokument-Nr. 25875

recht-aktuell.de Alles, was Recht ist

kostenlose-urteile.de ist ein Service der ra-online GmbH


Die Redaktion von kostenlose-urteile.de gibt sich größte Mühe bei der Zusammenstellung interessanter Urteile und Meldungen. Dennoch kann keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit der über uns verbreiteten Inhalte gegeben werden. Insbesondere kann kostenlose-urteile nicht die fachkundige Rechtsberatung in einem konkreten Fall ersetzen.

Bei technischen Problemen kontaktieren Sie uns bitte über dieses Formular.