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Bundesgerichtshof, Urteil vom 20.12.2007
IX ZR 132/06 -

BGH zum Schicksal der Mietkaution in der Insolvenz des Vermieters

Anspruch des Mieters auf ungeschmälerte Mietkaution gegen insolventen Vermieter nur bei getrennter Anlage der Mietsicherheit

Der Mieter hat nur dann einen Anspruch auf ungeschmälerte Mietkaution gegen den insolventen Vermieter, wenn dieser die Mietsicherheit getrennt angelegt hat. Dies hat der Bundesgerichtshof entschieden.

Der Bundesgerichtshof hatte die Frage zu entscheiden, ob der Wohnungsmieter die Kaution auch dann herausverlangen kann, wenn der Vermieter sie nicht von seinem Vermögen getrennt angelegt hat. Schon das Amts- und das Landgericht hatten die Klage der Mieterin in einem solchen Fall abgewiesen. Der Bundesgerichtshof hat die Entscheidung der Vorinstanzen bestätigt.

Der Wohnungsmieter kann eine gestellte Mietkaution in der Insolvenz des Vermieters nur dann ungeschmälert herausverlangen (aussondern), wenn der Vermieter, wie es § 551 Abs. 3 Satz 3 BGB vorschreibt, die Kaution von seinem sonstigen Vermögen getrennt angelegt hat. Verstößt der Vermieter gegen diese zu Gunsten des Mieters vorgesehene Bestimmung, dann ist der dem Mieter zustehende Auszahlungsanspruch nur eine einfache Insolvenzforderung. Dies folgt aus dem allgemeinen insolvenzrechtlichen Grundsatz, dass eine Aussonderungsbefugnis bezüglich eines Kontoguthabens nur dann entstehen kann, wenn es sich um ein ausschließlich zur Aufnahme von Fremdgeldern bestimmtes Konto handelt. Der Mieter ist allerdings berechtigt, die Einhaltung der dem Vermieter obliegenden Verpflichtung, die Kaution gesondert anzulegen, auch durchzusetzen. So kann er vom Vermieter den Nachweis verlangen, dass die Kaution auch gesetzeskonform auf einem Treuhandkonto angelegt wurde. Solange der Vermieter dieser gesetzlichen Anlageverpflichtung nicht nachkommt, ist der Mieter grundsätzlich befugt, die geschuldete Mietzahlung bis zur Höhe des Kautionsbetrages zurückzuhalten.

der Leitsatz

InsO § 47

BGB § 551 Abs. 3 Satz 3

Der Mieter von Wohnraum kann die von ihm geleistete Mietkaution in der Insolvenz des Vermieters nur dann aussondern, wenn der Vermieter sie von seinem Vermögen getrennt angelegt hat; anderenfalls ist der Rückforderungsanspruch lediglich eine Insolvenzforderung.

© kostenlose-urteile.de (ra-online GmbH), Berlin 20.12.2007
Quelle: ra-online, Pressemitteilung Nr. 197/07 des BGH vom 20.12.2007

Vorinstanzen:
  • Amtsgericht Tiergarten, Urteil vom 14.12.2005
    [Aktenzeichen: 4 C 265/05]
  • Landgericht Berlin, Urteil vom 19.06.2006
    [Aktenzeichen: 62 S 33/06]
Aktuelle Urteile aus den Rechtsgebieten:
Fundstellen in der Fachliteratur:
  • BB 2008, 469Zeitschrift: Betriebs-Berater (BB), Jahrgang: 2008, Seite: 469
  • MDR 2008, 470Zeitschrift: Monatsschrift für Deutsches Recht (MDR), Jahrgang: 2008, Seite: 470
  • NJW 2008, 1152Zeitschrift: Neue Juristische Wochenschrift (NJW), Jahrgang: 2008, Seite: 1152
  • NJW-Spezial 2008, 182Zeitschrift: NJW-Spezial, Jahrgang: 2008, Seite: 182
  • NZM 2008, 203Neue Zeitschrift für Miet- und Wohnungsrecht (NZM), Jahrgang: 2008, Seite: 203
  • WM 2008, 367Wertpapier-Mitteilungen Zeitschrift für Wirtschafts- und Bankrecht (WM), Jahrgang: 2008, Seite: 367
  • ZInsO 2008, 206Zeitschriften zum Insolvenzrecht (ZInsO), Jahrgang: 2008, Seite: 206
  • ZIP 2008, 469Zeitschrift für Wirtschaftsrecht (ZIP), Jahrgang: 2008, Seite: 469
  • ZMR 2008, 280Zeitschrift für Miet- und Raumrecht (ZMR), Jahrgang: 2008, Seite: 280
  • ZVI 2008, 63Zeitschrift für Verbraucher- und Privatinsolvenzrecht (ZVI), Jahrgang: 2008, Seite: 63

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